Roobeo – der neue Stern am Baustoff-E-Commerce-Himmel?

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Berlin, 22. Februar 2018. Contorion – verkauft. Zoro Tools – verblasst. Wucato – verstummt. So ungefähr lässt sich die Situation der wohl prominentesten deutschen B2B E-Commerce Start-ups der letzten Monate beschreiben. Ich hatte schon Sorgen, dass es in nächster Zeit nicht mehr so viele B2B E-Commerce Start-ups in Deutschland geben würde. Doch seit Jahreswechsel scheint Bewegung in die Sache zu kommen. In den letzten Wochen erhielt ich erst eine, dann zwei, schließlich über zehn Nachrichten aus meinem Netzwerk, alle mit derselben Frage: „Wer ist Roobeo und wie sind sie einzuschätzen?“

Lesezeit: 8 Minuten und 30 Sekunden

Auf Roobeo.de erfährt man, dass es sich dabei um ein E-Commerce Start-up im Baustoffbereich handelt. Gegründet wurde das Berliner Unternehmen im Oktober 2017, der Livegang soll Ende März 2018 erfolgen. Nach ersten oberflächlichen Recherchen zu den Hintergründen, z.B. zu den Gründern und zum Geschäftsmodell, schenkte dem Thema zunächst keine weitere Beachtung. Nachdem sich die Nachfragen aus dem Markt angehäuft haben, habe ich begonnen, mich für das Thema Roobeo zu interessieren.

“Ob schwere Baustoffe für den Rohbau oder Materialien für den Ausbau – für Großkunde bis Hobbyhandwerker – wir garantieren Qualitätsprodukte und optimierte Logistikprozesse. ”

Auszug aus dem Roobeo Sales Pitch

Im Folgenden habe ich die Ergebnisse meiner Recherchen zusammengefasst und gebe meine Hypothesen und Einschätzungen dazu ab. Roobeo ist ein junges Unternehmen, gegründet von Unternehmern, die den Mut haben, sich den Herausforderungen des Aufbaus eines E-Commerce-Unternehmens zu stellen. Diese unternehmerische Verantwortung verdient Respekt und den Gründern kann man nur alles Gute wünschen, mit ihrem Unternehmen mindestens den Contorion-Track einschlagen zu können.

Das Geschäftsmodell

Aus der Unternehmenspräsentation, die Roobeo mehreren Herstellern aus dem Baustoffumfeld hat zukommen lassen, erschließt sich das Geschäftsmodell. Sie trägt den Titel „Ihr Online-Großhandel für den Profi in über 15 Gewerken“. Roobeo beschreibt die aktuelle Distributionsstruktur so: Hersteller beliefern den Großhandel und die Baumärkte, von denen kaufen wiederum Gewerbekunden und Privatpersonen.

Die Roobeo-Idee ist so einfach wie logisch: Zukünftig kaufen Gewerbekunden und Privatpersonen bei Roobeo. Roobeo kauft direkt vom Hersteller, die Hersteller beliefern die Kunden direkt (Strecke). Allerdings, so geht aus E-Mails an Hersteller hervor, stellt Roobeo den Kunden die Rechnung. Somit ist auch relativ klar, dass Roobeo kein Marktplatz ist, sondern ein Single-Creditor, Drop-Shipment Online-Shop. Zumindest nach aktuellem Modell. Vorgesehen ist aktuell auch eine nicht näher beschriebene Preisdifferenzierung zwischen B2B und B2C.

Das Geschäftsmodell in a Nutshell: Kunde kauf bei Roobeo, Roobeo kauft beim Hersteller, der liefert an den Kunden (Quelle: Roobeo Sales Pitch).
Das Geschäftsmodell in a Nutshell: Kunde kauf bei Roobeo, Roobeo kauft beim Hersteller, der liefert an den Kunden (Quelle: Roobeo Sales Pitch).

Erwähnenswert ist auch die Vorteilskommunikation Roobeos gegenüber Herstellern, Gewerbekunden und Privatpersonen:

Hersteller Gewerbekunden Privatpersonen
Umsatzsteigerung Günstige Preise Günstige Preise
Neue Kundengruppen Projektplanung Profiprodukte
Markenstärkung Gewerkeübergreifendes Sortiment Projektplanung
Neue Märkte Handwerkerservice Handwerkerservice
Gezieltes Marketing Produktvideos Produktvideos
24/7

Das Team

Das Team von Roobeo dürfte aktuell zwischen 10 und 20 Mitarbeitern umfassen. Auf XING und LinkedIn finden sich jeweils fünf bzw. vier Mitarbeiter. Branchenexpertise scheint im Unternehmen vorhanden. So kommt z.B. der Head of Category & Logistics Management von Hagebau, der neue Head of Sales war vorher Vertriebsassistent bei der MEGA Genossenschaft, einer der Großhändler im Baustoffbereich. Einer der Gründer, Michél-Philipp Maruhn, war bislang der CEO eines Handwerksunternehmens (Vivre Concept) in Berlin. Der andere, Adrian Budack, war bzw. ist Verkehrspilot und besitzt ein Restaurant in Berlin.

Das Digitalteam, das man online findet, beschränkt sich aktuell auf zwei Mitarbeiter, einen CTO und einen Product Owner. Diese Herren haben vorher bereits zusammengearbeitet. Ihre Profile und das Shopsystems ihres alten Unternehmens lassen entfernt darauf schließen, dass Roobeo auf Magento als Plattform für ihr Geschäft setzt.

Der Sitz

Das Unternehmen hat derzeit zwei Adressen. Die Büroadresse ist mit der Ohlauer Straße 43 in Berlin-Kreuzberg angegeben. Dort steht das alte Umspannwerk, ein zum Bürogebäude umgewidmetes, sehr schönes Backsteingebäude am Paul-Lincke-Ufer. Dort findet sich die Adressen mehrerer Start-ups und Digitalunternehmen, auch ein Co-Working-Space ist dort untergebracht.

Die Adresse des Impressums deutet, für ein Start-up untypisch, auf ein Büro am mondänen Kurfürstendamm hin, Hausnummer 193E. Diese Adresse gehört zum Haus Cumberland, einem Objekt, das von 2011 bis 2013restauriert wurde. Laut einem Artikel in der Berliner Morgenpost (“Wer in das sanierte Haus Cumberland am Kudamm einzieht”) der kurz nach der Wiedereröffnung 2013 erschien, gehört Adrian Budack, einer der Gründer und Gesellschafter Roobeos, hier eine Wohnung.

Restauriert wurde das Objekt “Haus Cumberland” für 120 Mio. EUR übrigens von der Immobilienfirma “Maruhn Real Estate Investment GmbH”. Was den nächsten Punkt etwas verständlicher gestaltet.

Die Finanzierung & die Investoren

Eine der spannendsten Fragen vieler Marken, Hersteller und Händler im Baustoffbereich dürfte sicher sein, ob Roobeo das Start-up einer Branchengröße im “Tarnkappenmodus” ist. Die Gesellschafterliste laut Handelsregister zeigt jedoch, dass lediglich die Gründer Anteile an der Roobeo Verwaltungs GmbH halten, die zusätzlich als Kommanditisten an der GmbH & Co. KG beteiligt sind.

Somit lässt sich also erstmal nahezu ausschließen, dass ein großer, Etablierter Marktteilnehmer “dahinter steckt”. Es sieht eher nach “Venture Equity” Finanzierung denn nach externem “Venture Capital” aus.

Der Markt & der Wettbewerb

Aktuell fehlt im B2B-Baustoffmarkt noch die große digitale Wachstumsdynamik, aber prinzipiell ist das ja eher ein positives Vorzeichen.

Roobeo trifft im B2B Baustoffbereich auf ein ähnliches Wettbewerbsumfeld wie Contorion 2014 im Werkzeug- und Schraubensegment. Die etablierten Anbieter tun sich schwer, wirklich griffige E-Commerce-Konzepte über große Shop-Software-Implementierungsprojekte hinaus zu bewerkstelligen. Die großen Unternehmen, allen voran die Verbundgruppen, bieten wenig innovative Digital Commerce Lösungen oder neue digitale Geschäftsmodelle. Immerhin haben fast alle etablierten Baustoff-Großmächte einen einigermaßen vorzeigbaren Online-Shop für das Kerngeschäft. DAS war in der Werkzeugbranche 2014 definitiv nicht der Fall.

Dazu kommen Start-ups aus der “Generation 1.0”, wie “Bausep”. Dabei handelt es sich um Online Shops, die in der Mitte oder gegen Ende der “Nullerjahre” angefangen haben, Produkte aus den Baustoffsortimenten online zu vertreiben. Etablierte Anbieter versuchen sich an Spin-Offs, z.B. der Hagebau-Fachhändler Richter, mit 39 Standorten von Lübeck bis Berlin einer der größeren stationären Baustoffhändler Deutschlands, mit Deinebaustoffe.de, oder Benz24.de, das Online-Pendant zu Benz Baustoffe in Süddeutschland.

Amazon Business hat sich im Baustoffbereich noch nicht übermäßig nach außen sichtbar mit Ruhm bekleckert, man kann jedoch davon ausgehen, dass auch hier Amazon alles, was sich in ein Paket packen lässt, im Zweifel auch relativ schnell in eben dieses packen & verschicken würde. Auf der Sortimentsroadmap befinden sich die meisten dieser Artikel auf jeden Fall schon.

Im B2C, also genauer gesagt im DIY, wächst der Online-Markt etwas dynamischer. Die BEVH-Statistiken, die mir in diesem Fall sehr plausibel erscheinen, gehen 2017 von einem DIY-Online-Wachstum (inkl. Blumen) von ca. 16 % bei 1,9 Mrd. Euro Marktvolumen aus. Mano Mano, ein DIY-Marktplatz, 2013 in Paris gegründet, wuchs von 89 Mio. Euro Handelsvolumen in 2016 auf über 250 Mio. Euro Handelsvolumen in 2017 und sammelte dabei 60 Mio. Euro Wachstumskapital ein (Jochen Krisch, Exciting Commerce: ManoMano: Baumarkt holt 60 Mio. € bei 280 Mio. € Umsatz). In Deutschland startete ManoMano 2017, im Herbst waren über 80 Händler auf ManoMano aktiv und boten dort über 180.000 Produkte an. In den ersten Monaten wurden 10 Mio. Euro Handelsvolumen in Deutschland erwirtschaftet. Auch Amazon will im DIY weiterhin Marktanteile gewinnen – es geht also die Post ab im digitalen DIY.

Herausforderungen des Geschäftsmodells

Technologie

Gegen Amazon mit einem angepassten Magento-Shop anzutreten, womöglich noch mit einer Saas-Marktplatz Extension, kann natürlich ein günstiger und schneller Weg sein, ein Geschäftsmodell auf seine Marktfähigkeit zu testen. Zalando ist so auch gestartet, allerdings vor 10 Jahren. Wenn das bei Roobeo der Fall ist, wäre so eine Entscheidung eher unkritisch zu sehen. Sofern man jedoch ein digitales Geschäftsmodell mit digitalen Tools und Services erweitern will, um in seiner Nische mit USPs glänzen zu können, endet die Verbindung von Standardsoftware und eigenentwickelten Erweiterungen schnell im Gefrickel.

Große, ambitionierte Digital Commerce Projekte haben oft von Beginn an auf eher serviceorientierte, flexible Architekturen gesetzt: AboutYou (Eigenentwicklung, schon drei mal Replattforming in vier Jahren), Contorion (Spryker-Urtyp) und Siroop (Spryker, jetzt Eigenentwicklung) sind dafür nur drei Beispiele. Wenn Roobeo es schafft, Daten und Technologie als Kernelement des Geschäftsmodells zu etablieren, sehe ich gute Chancen, in der Baustoffnische eine ähnliche Rolle wie Contorion spielen zu können.

Logistik

Sich in der Lieferkette auf die Hersteller zu verlassen ist schwierig, um nicht zu sagen aus Anbieter- und Kundensicht absoluter Pain in the Ass. Die wenigsten Hersteller sind in der Lage, ihre kompletten Sortimente in hoher Verfügbarkeit vorzuhalten und in Stückzahl 1 an den Endkunden, egal ob B2B oder B2C, zu versenden. Generell ist Baustofflogistik immer dann besonders komplex und unlukrativ, wenn es um Produkte geht, die eher auf einer Palette, denn in einem Paket transportiert werden müssen. Nicht umsonst unterhalten große Baustoffhändler, wie z.B. WeGo Systembaustoffe oder andere Anbieter, z.B. die Hagebau-Gesellschafterunternehmen, dezentrale Logistikhubs und Dreiachs-LKWs mit Kran.

Category Management

Viel hilft viel war und ist für viele Marktplätze und Online-Shops aus Sortimentssicht nach wie vor der Weg, den man gehen möchte. Amazon macht es vor und setzt den Benchmark für die Anzahl der SKUs. Andererseits ist der Grenznutzen für den einzelnen Kunden bei noch größerer Artikelvielfalt schnell erreicht. Kunden wollen nicht 10.000 Pinsel sehen, sondern die vier für sie relevanten Optionen.

Um entweder riesige Artikelanzahlen sauber zu managen oder ein super Kundenerlebnis durch Personalisierung und Kuration zu schaffen muss das Category Management bei Roobeo auf jeden Fall sehr gut funktionieren. Contorion beschäftigt alleine 10 Personen damit, Produktdaten glatt zu ziehen. Im Baustoffbereich dürfte die Ausgangslage nicht besser sein. Dazu kommt das Geschäftsmodell von Roobeo, das eigene Preishoheit vorsieht und somit auch gutes Verhandeln um die Einkaufskonditionen bedingt.

Vielleicht steht ja doch ein größerer Händler als Whitelabel-Anbieter dahinter, der im Auftrag und Namen Roobeos verschickt. Auch Contorion hatte das zum Start 2014 so gelöst. Ohne ein relevantes Sortiment eines Händlers ist ein Start Roobeos nahezu undenkbar.

Ein weiterer wichtiger Punkt, auch das sieht man bei Contorion, aber auch bei Amazon, ist die Etablierung von Eigenmarken mit höheren Roherträgen als die der Herstellermarken. Das ist sicherlich kein Thema, das man von Tag 1 an beherrscht, zur Steigerung der Profitabilität aber ein entscheidender Schritt, den fast jedes E-Commerce Start-up heute geht oder gehen muss. Arbitrage-Handel mit Herstellermarken online? Betriebswirtschaftlich fast schon grober Unfug, zumindest aus Profitabilitätssicht.

Finanzierungsbedarf

Mir scheint Roobeo weder ein klassischer VC-Exit-Case, bei dem Geld verdienen oft am Anfang überhaupt keine Rolle spielt, noch scheint es ein von einem strategischen Investor getriebener “Lern-Case” zu sein. Somit stellt sich die Frage danach, wie man ein E-Commerce Geschäftsmodell wie Roobeo auf Sicht in die Profitabilität bekommt.

Um ein einigermaßen ambitioniertes B2B E-Commerce Geschäftsmodell auf der grünen Wiese zu errichten, das seinen zweiten Geburtstag mit hoher Wahrscheinlichkeit erleben soll, muss man heute mindestens 5 Mio. Euro, eher 10 bis 20 Millionen Euro in die Hand nehmen. Der Finanzierungsbedarf Contorions mit Fremdkapital betrug von Juni 2014 – Juni 2017 geschätzt ca. 40-70 Mio. Euro. ManoMano, der neue DIY Marktplatz aus Frankreich, sammelte im vergangenen Jahr 60 Mio. Euro Wachstumskapital ein.

Das ManoMano dieses Kapital eingesammelt hat, ist 2017 ein kleines Wunder. Die meisten VC Fonds haben sich von E-Commerce Geschäftsmodellen schon wieder abgewandt. Der E-Commerce Hype ist aus Investorensicht schon wieder einigermaßen abgeflacht. Zu groß die Sorge, Amazon würde das Geschäft auch weiterhin und auch in Branchen, in denen sie aktuell noch nicht die Führenden sind, zukünftig übermäßig dominieren.

Fazit

Einerseits scheint aktuell eine gute Zeit, in die träge B2B-Baustoffbranche und die sich im Aufschwung befindliche DIY-Branche über E-Commerce anzugehen. Wer von Roobeo angerufen wird, sollte ans Telefon gehen. Wer eine E-Mail bekommt, sie beantworten. Wer die Möglichkeit hat, sich von Roobeo direkt die Vision, die Mission und die Ziele vorstellen zu lassen, sollte so schlau sein und dies tun.

Auf der anderen Seite ist es sehr mutig, in einem derart schwierigen Umfeld, gespickt mit logistischen Herausforderungen und gigantischen Wettbewerbern, ein E-Commerce Start-up zu gründen. Im Unterschied zu Contorion ist mir z.B. der Hintergrund und die Motivation noch nicht ganz klar. Ein technologiegetriebenes, VC-finanziertes Start-up mit einem klaren Exit-Case ist Roobeo nicht. Aber was ist es dann? Demnächst wird gelauncht, ab dann kann diese Frage vielleicht besser beantwortet werden.

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17 Kommentare

  1. Traumtänzer. Keine Ahnung was es bedeutet Produktdaten aufzubereiten und was es kostet Reichweite und Bekanntheit beim Kunden zu generieren. Dazu stell ich mir noch die Herstellerlogistik vor, die Einzelartikel auf Langstrecke zum Privatkunden ausliefert. Baustoffe sind ja auch wirklich logistisch handlich im Päckchen durch HERMES, DHL, DPD zu versenden. Klingt nach einem geilen und revolutionären Geschäftsmodell. Yohammada lässt grüßen. Amazon zittert.
    Lennart ich muss sagen deine Analysen waren auch schon mal spitzer. Vermutlich bist du aus Erfahrung mit weniger gelungenen Einschätzungen demütig geworden. Eine Analyse ist das nicht

  2. Moin Tom,
    vielen Dank für deinen Kommentar, der mich sehr gefreut hat. Ich bin keineswegs demütiger geworden, dafür bemühe ich mich um differenzierte und weniger emotionale Darstellung. Welche Einschätzungen sind es denn, die mir weniger gelungen sind?
    Ich freue mich über dein Feedback!
    Viele Grüße,
    Lennart

  3. Hallo Lennart, ich glaube, dass Tom Dir sagen will, dass Du mit diesem Blog aus einer Mücke einen Elefanten machst. Dass die Hersteller demnächst die Trockenbauelemente selbst an jeder Baustelle im Land anliefern, gehört wohl in das Reich der Utopien.

    1. Moin Marcel,
      vielleicht hast du recht. Es gibt in dem (aus digitaler Sicht) drögen Baustoffmarkt aber sonst recht wenig, was als guter Aufhänger dienen Würde, sich das Thema mal anzuschauen, findest du nicht?
      Zum Thema Logistik sind wir einer Meinung, das steht ja auch bei den Herausforderungen unter “Logistik” so drin.

  4. Hallo Lennart, erstens finde ich den Baustoffmarkt gar nicht so dröge wie Du. Da gibt’s Finanzierung, Fachberatung, Aufmaßservice, Handwerkervermittlung, Zustell- / Lieferservice, Mietgeräte, Bemusterungsservice, Ausschreibungs- und Kalkulations-Service, Versicherungs-Check, Architekten- und Planerbetreuung, Projektbetreuung und Projektsteuerung, Brandschutzberatung, Baustelleneinrichtung, Rückführung von Verpackungsmaterial, Energieberatung, 3D-Raumplanung, Beratung zu Fördermitteln u.v.m. Mit der digitalen Brille betrachtet, übersieht man das alles leicht. Zweitens ist das Geschäftsmodell “Kunde kauft bei Roobeo, Roobeo kauft beim Hersteller, der liefert an den Kunden” nicht so wahninnig digital, innovativ oder originell. Gut, der Baustoffhandel schaut dabei dumm aus der Wäsche und wird – zumindest was die Bestellabwicklung angeht – durch Roobeo ersetzt, aber das ist es dann auch schon. Was verbessert sich für den Kunden, wo und wie werden seine Wünsche mehr beachtet als vorher? Unter den beiden Stichwörtern Kundenorientierung oder Kundenzentrierung hätte ich mir da deutlich andere Ansätze gewünscht als lediglich die Lieferkette um ein Glied zu verschlanken. Und dann sind wir auch schon wieder beim Thema Logistik, bei dem wir uns ja einig sind. Schau Dir mal den Fuhrpark eines Baustoffhändlers an, was da alles so geht. Ob der Ytong demnächst seinen Porenbeton in kleinen mundgerechten Portionen an jede Hoch- und Tiefbaustelle in Deutschland selbst liefern will? Ich glaube das nicht, sondern viel mehr daran, dass das Geschäftsmodell von Roobeo in der vorgelegten Form eine Totgeburt ist. Aber wir werden es erleben. Es bleibt auf jeden Fall spannend. Bleib dran! Danke.

    1. Hi Marcel, ich bin in jedem deiner Punkte bei dir. Wie beschrieben ist ja mein Steckenpferd mir das alles eben durch die digitale Brille anzusehen, und ja, da übersieht man das leicht, weil viele der von dir aufgelisteten Services in der digitalen Welt nicht existent sind oder wenn digital (Stichwort 3D-Raumplaner), dann auf einem Stand von vor einigen Jahren (Stichwort: Flash-Anwendung, .exe-Download, Endprodukt = ausdruckbares pdf, etc.). Die von dir aufgelisteten Bereiche sind ja in der digitalen Welt (von der ich ausgehe, dass sie immer mehr zu unserer “normalen” Welt wird) erst dann ein “Vermögenswert” eines Unternehmens, wenn Sie auch digital zur Verfügung stehen und ich so eine digitale Mauer um meine Kunden bauen kann.
      Und noch zu Roobeo: Abwarten. Die werden schon nicht mit Baustahl, Dachfenstern, Transportbeton und YTONG anfangen. Ganz, ganz sicher.
      Folgst du schon der warenausgang.com WhatsApp Gruppe? Da können wir auch weiterdiskutieren.

      1. Hallo Lennart, vielen Dank für Deine Einladung. Ich schau mir das mit Deiner WhatsApp-Gruppe gerne mal beizeiten näher an. Du meinst, die fangen erst mal mit den Hand- und Elektrowerkzeugen, Baugeräten, Baustellenbedarf, Befestigungstechnik, Arbeitsschutz und Berufsbekleidung an und entwickeln sich dann in Richtung der echten Baustoffe? Vermutlich hast Du Recht. Und dann werden die peu à peu dazulernen wollen, worauf es ankommt. Dann bleiben allerdings noch die Themen Category Management und Technologie (Shopware etc.), die Du in Deinem Blog zutreffend ansprichst. Alleine mit dem “Kleinkram” kommst Du ganz schnell auf eine sechsstellige Artikelanzahl mit unüberschaubar vielen Herstellern. Da kann man sich ganz leicht eine blutige Nase holen, wenn man nicht die richtigen Systeme dafür vorhält. Noch ein Wort zur Vorteilskommunikation von Roobeo (siehe Tabelle) sei gestattet. Da ist jetzt für mich nichts revolutionär Neues zu finden, was es nicht schon im Markt gibt. Günstige Preise, Profiprodukte, Projektplanung, gewerkeübergreifendes Sortiment, Handwerkerservice, Produktvideos, 24/7. What’s new? Und für die Hersteller: Umsatzsteigerung, neue Kundengruppen, Markenstärkung, neue Märkte, gezieltes Marketing. Gähn; das hören die doch dauernd, wenn ein neuer Wiederverkäufer anklopft. What’s new? Kannst Du es uns erklären? Ich bin sehr gespannt, ob Du mit dem Blick durch die digitale Brille Dinge entdeckst, die ich als Analogie nicht sehe.

        1. Ich würde auf jeden Fall mit dem “Kleinkram” anfangen, bevor ich Bauholz, Fertigbetonbauteile oder komplette Autobahnbrücken anbiete 😉
          Wie geschrieben, die Herausforderungen sind sehr groß, so ein Geschäftsmodell aufzubauen. Respekt vor dem, der sich da heran traut.
          Ich sehe in der aktuellen Vorteilskommunikation auch nichts revolutionäres, ich hielt sie nur für erwähnenswert.
          Seien wir mal gespannt, wie sich das entwickelt.

  5. naja was ist das für ein Stern am Himmel? Muss man heute nur eine Postadresse haben, um schon ein Star zu sein. a la Deutschland such den Superstar bei Dieter Bohlen. Lieber Schreiber gehen Dir die Inhalte aus?

    1. Hallo Frido, vielen Dank für deinen Kommentar, auch wenn er nur geringe inhaltliche Tiefe zeigt. Du hast bestimmt das Fragezeichen im Titel übersehen, ist auch nicht ganz deutlich zu erkennen.
      Wie du sicher beim Lesen feststellst setze ich mich ja durchaus kritisch mit dem Unterfangen, im Baustoff E-Commerce ein Start-up aufzubauen. Daher gehen auch die Inhalte weiterhin nicht aus.
      Viele Grüße,
      Lennart

  6. Was macht roobeo denn noch zum Startup? Es haben sich schon ausreichende E-Commerce-Händler versucht und direkt vom Hersteller zum Kunden zu liefern ist auch nichts neues. Ich finde es schade, dass mit dem Begriff Startup so um sich geworfen wird. Es werden lediglich Baustoffe im Internet verkauft. Nichts neues oder innovatives…
    Da roobeo kein Startup ist, hat es meiner Meinung nach auch nicht die Berechtigung so einen Wind zu machen und mit so einer peinlichen Seite zu launchen. Vor allem, wenn sie angeblich so viele Mitarbeiter haben. Ich habe mich gerade ein bisschen durchgeklickt und war absolut schockiert.

  7. Der Shop ist live!! Ein Shop der Extraklasse. Überzeugendes Sortiment. Einzigartige Präsentation. Ihr werdet sehen, dass wird rocken und mit Erfolg durch die Decke gehen.
    @Manman. Das hier ist einzigartig und bisher noch nicht dagewesen. So funktioniert E-Commerce. Dass es die anderen nicht können ??!! Kein Kommentar. Hier wird das Gegenteil bewiesen. Auch die vielen Kununu-Bewertungen sprechen für ein Super-Team und erfolgreiches Unternehmen.

  8. Eine gute Idee, das der Hersteller dann die Endkunden direkt beliefert. Ich denke, für einige könnte das gut passen. Viele sind jedoch auf gute Beratung angewiesen und möchten die Baumaterialien vorher sehen und spüren. Für unsere Baustelle wäre das nicht denkbar gewesen, da immer erst kurzfristig klar war, was gebraucht wird.

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